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Ep. 48: Warum DER RAUSCH genial ist: Kritik & Analyse zu Vinterbergs Meisterwerk

Ep. 48: Warum DER RAUSCH genial ist: Kritik & Analyse zu Vinterbergs Meisterwerk

17m 59s

Was, wenn man immer 0,5 Promille Alkohol intus hätte? Wäre das Leben dann leichter, heiterer und spannender? Der norwegische Psychologe Finn Skårderud hat diese kühne Behauptung aufgestellt, die nun Thomas Vinterberg in seinem grandiosen Film „Der Rausch“ vier Männer in der Midlife-Crisis überprüfen lässt. Im Mittelpunkt dieser nuancenreichen Geschichte steht der Geschichtslehrer Martin, herausragend gespielt von Mads Mikkelsen. Martin gelingt es kaum noch, seine Abschlussklasse zu unterrichten, inzwischen beschweren sich die Schüler und Lehrer. Als Martin und seine Freunde jedoch das ungewöhnliche Alkohol-Experiment beginnen, ist plötzlich alles anders, er ist wie ausgewechselt. Voller Elan gestaltet er nun den Unterricht, die...

Ep. 47: BIBI & TINA und die deutsche Flüchtlingspolitik

Ep. 47: BIBI & TINA und die deutsche Flüchtlingspolitik

18m 37s

Detlev Buck hat mit der „Bibi & Tina“-Reihe den Zeitgeist der Bundesrepublik nicht nur eingefangen, sondern auch manifestiert. Besonders Teil 4 ist ein Lob auf die Ära Merkel. Zum einen geht es weiterhin darum, die Eigentumsideologie zu verfestigen, zum anderen soll aber auch Deutschlands Umgang mit Migranten glorifiziert werden. „Wir schaffen das!“, verkündet Diener Dagobert, dabei den berühmten Merkel-Ausspruch wiederholend, als Musiker aus Mali, ein Flüchtling aus Syrien und eine junge Albanerin im Reich des Grafen aufgenommen werden sollen. Bibi und Tina sind in emanzipatorischer Mission unterwegs: Die junge Adea ist vor ihren albanischen Verwandten geflohen und will nun ein...

Ep. 46: Wahre Fiktionen, neue Männer: THE LOST CITY – Kritik & Analyse

Ep. 46: Wahre Fiktionen, neue Männer: THE LOST CITY – Kritik & Analyse

18m 0s

1984 kam der Abenteuerfilm „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ in die Kinos. Michael Douglas mimte darin für Kathleen Turner den Helden in der Wildnis. Channing Tatum versucht das nun in einer sehr ähnlichen Geschichte, um Sandra Bullock zu beeindrucken, doch das gelingt ihm nicht mehr wie einst Douglas. Der post-heroische Mann taucht nur noch als Brad Pitt kurz auf, sonst aber soll Tatum vor allem das Objekt der Begierde sein. Und seine Figur ist recht begriffsstutzig: Sie versteht nicht nur weder Metaphern noch Redewendungen, auch verwechselt sich Covermodel Alan (Tatum) immer wieder mit dem Roman-Helden Dash, den er...

Ep. 45: Die kapitalistische Ideologie in BIBI & TINA

Ep. 45: Die kapitalistische Ideologie in BIBI & TINA

23m 42s

Auf vier Teile kommt die „Bibi & Tina“-Reihe inzwischen und ein fünfter Film ist bereits abgedreht. Charly Hübner, Olli Schulz, Michael Maertens, Ruby O. Fee, Max von der Groeben, Lina Larissa Strahl und Lisa-Marie Koroll heißen die Stars dieses überaus erfolgreichen Kinoprodukts, das die Filmfunktionäre Deutschlands in eine Gelddruckmaschine verwandelt haben. Auf den ersten Blick erscheinen die Musicalfilme wie ein harmloser und recht stupider Spaß, allerdings ist das Gegenteil richtig: Manifestiert wird in diesen Filmen die kapitalistische Ordnung. Vor allem geht es darum, die Eigentumsideologie früh in den Köpfen der zumeist jungen Zuschauer zu etablieren. Immer geht es darum, den...

Ep. 44: Weiblicher James Bond? BLACK WIDOW - Kritik & Analyse

Ep. 44: Weiblicher James Bond? BLACK WIDOW - Kritik & Analyse

13m 5s

Scarlett Johansson verabschiedet sich mit dieser Single-Auskopplung aus dem Marvel-Universum. Zum Glück! Denn Johansson vergeudet in diesem Franchise ihr Talent. Cate Shortland inszeniert mit „Black Widow“ einen düsteren Agentenfilm, der zunächst nicht viel mit dem Superhelden-Kosmos gemein zu haben scheint. Erst im Laufe des Films wird aus dem 130-minütigen Werk ein weiteres Action-Abenteuer, das hoffentlich bald in den Abgrund der Filmgeschichte rutschen wird. Anders, moderner, emanzipatorischer sollte die Titelfigur nun gestaltet werden, was vor allem bedeutet, auf sexy Posen zu verzichten und stattdessen tiefe Einblicke in die Seele zu geben. Familienstreitigkeiten aus den 1990er-Jahren werden neu aufgewärmt, und wieder geht...

Ep. 43: Warum L.A. CRASH so doof ist

Ep. 43: Warum L.A. CRASH so doof ist

21m 52s

Irrtümer bei den Oscars sind keine Ausnahme, sondern die Regel. Besonders heftiges Kopfschütteln verursachte jedoch die Entscheidung von vor 18 Jahren, als „L.A. Crash“ als bester Film ausgezeichnet wurde. Der hochkarätig besetzte Episodenfilm von Paul Haggis wird mitunter noch heute für seine Zeitlosigkeit gerühmt, immerhin hat er es auch in den Schulunterricht gebracht, wenngleich es auch schon damals nicht wenige kritische Stimmen gab, die sich an dem sentimentalen Rührstück störten. Verwoben werden in dem 110-minütigen Film die Schicksale verschiedener Bürger von Los Angeles, Ziel soll es dabei sein, die sogenannte Spaltung in der Gesellschaft zu überwinden, ohne dabei über die...

Ep. 42: Zeit-Vampirismus: MORBIUS – Kritik & Analyse

Ep. 42: Zeit-Vampirismus: MORBIUS – Kritik & Analyse

14m 45s

Sony baut das Spider-Man-Universum weiter aus: In Daniél Espinosas „Morbius“ spielt Jared Leto Dr. Michael Morbius, der ebenso wie sein guter Freund Loxias „Milo“ Crown sich zunehmend in einen Vampir verwandelt und sich laufend frische Blutkonserven zuführen muss, um überleben können. Sieht man sich diesen Schund an, sollte man jedoch über eine andere Form des Vampirismus nachdenken, der im Kapitalismus üblich ist: Es geht um die Zeit der Arbeiter des Films und die Freizeit der Zuschauer. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der neuen Filmanalyse.

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Wolfgang M. Schmitt
Betreff: DIE...

Ep. 41: Rant: Warum die Vorwürfe gegen TENET albern sind & wir verlernen, wie man Filme sieht

Ep. 41: Rant: Warum die Vorwürfe gegen TENET albern sind & wir verlernen, wie man Filme sieht

17m 17s

Wir müssen reden: Wie kann es sein, dass ein Film wie „Tenet“ von vielen Zuschauern, vor allem aber von vielen Filmkritikern derart missverstanden wird? Wie kann es sein, dass man dem Film Vorwürfe macht, die nicht nur unzutreffend, sondern völlig an der eigentlichen Sache vorbeizielen? Hier wird die mangelnde Figurenentwicklung beklagt, dort moniert man, #ChristopherNolan habe einen emotional nicht abgeholt. Ja, geht’s noch? Die #Filmkritik steckt in der Krise. Schuld daran sind nicht zuletzt die #Serien. Wir scheinen zu verlernen, wie man Filme sieht: Nur noch regiert wird die Filmrezeption vom subjektiven Empfinden und von Gefühlsduseligkeit, der Film wird zu...

Ep. 40: Michael Bays falsche Gefühle: AMBULANCE – Kritik & Analyse

Ep. 40: Michael Bays falsche Gefühle: AMBULANCE – Kritik & Analyse

16m 45s

Nach seinem Ausflug zu Netflix kehrt Michael Bay mit einem Heist-Movie zurück in die Kinos. „Ambulance“ erzählt die Geschichte einer Zuspitzung: Bei einem Banküberfall nehmen zwei Brüder einen Cop und eine Sanitäterin als Geiseln und rasen mit ihnen in einem Krankenwagen quer durch Los Angeles. Das knapp 140-minütige Spektakel spielt sich innerhalb weniger Stunden ab, der Film ist eine einzige, wild geschnittene und sehr drohnenlastige Verfolgungsjagd. Michael Bay betont gern, dass seine Filme unpolitisch seien. Aber stimmt das wirklich? Zunächst ist in Zweifel zu ziehen, dass es überhaupt unpolitische Filme gibt. Darüber hinaus aber ist es doch verdächtig, wie in...

Ep. 39: Die 10 besten Anti-Kriegsfilme

Ep. 39: Die 10 besten Anti-Kriegsfilme

20m 35s

Nicht nur haben wir einen Krieg vor der Haustür, auch in aktuellen Diskussionen ist eine besorgniserregende Kriegslüsternheit zu erleben. Der Krieg wird mitunter im Gaming-Modus verfolgt, mehr noch: längst überwunden geglaubte Heldennarrative feiern eine Renaissance. Interessanterweise sind es zunehmend auch Linksliberale und junge Menschen, die mit dem Feuer spielen, als hätten sie aus der Geschichte nichts gelernt. Die Filmgeschichte hat die Schrecken des Krieges auf eindrückliche Weise archiviert, es ist höchste Zeit, sich mit diesen Werken neu zu beschäftigen. Hier eine persönliche Auswahl mit den besten Anti-Kriegsfilmen von Wolfgang M. Schmitt in der neuen Filmanalyse.
 
Literatur:
Rainer Maria Rilke:...