Alle Episoden

Ep. 83: Der Disney-Film, den keiner sehen will

Ep. 83: Der Disney-Film, den keiner sehen will

21m 3s

„Strange World“ sollte der große Familienfilm für die Weihnachtszeit sein. Circa 180 Millionen Dollar soll der Animationsfilm gekostet haben, hinzu kommen die Marketingkosten. Jedoch ist #StrangeWorld so sehr gefloppt wie in den vergangenen zehn Jahren kein anderer Film des #Disney-Konzerns. Das Unternehmen steckt in einer tiefen Krise – schon #Lightyear floppte und von „Pinocchio“ auf Disneyplus sprechen wir lieber erst gar nicht. Jetzt wird sogar der ehemalige CEO Bob Iger zurückkehren, um den Konzern für zwei weitere Jahre zu leiten. Warum aber ist „Strange World“ derart an den Kinokassen gescheitert? Der eigentliche Grund liegt in der Erzählweise – ja, Disney...

Ep. 82: Wofür die Metapher steht: BONES AND ALL – Kritik & Analyse

Ep. 82: Wofür die Metapher steht: BONES AND ALL – Kritik & Analyse

21m 24s

Luca Guadagnino ist einer der interessantesten Regisseure unserer Zeit, wenn ihm auch nicht alles gelingt – etwa die Neuverfilmung von „Suspiria“ war mehr Verneigung als eigenständiges Werk. Unsterblich hingegen wird sein Meisterwerk „Call Me By Your Name“ sein, dessen Themenkreis in Variation und übersteigerter Form uns in „Bones And All“ wiederbegegnet. Das Genrehybrid, das Horror-, Western-, Roadmovie-, und Coming-Of-Age-Elemente beinhaltet, erzählt eine der ungewöhnlichsten Romanzen in der gesamten Filmgeschichte: Maren (Taylor Russell) und Lee (Timothée Chalamet) sind Eater, was meint, dass sie Menschen essen. Es gibt, so erfährt Maren, nachdem sie von ihrem Vater verlassen wurde und sie nun allein...

Ep. 81: Der radikalste Film des Jahres? THE MENU – Kritik & Analyse

Ep. 81: Der radikalste Film des Jahres? THE MENU – Kritik & Analyse

23m 48s

Immer wieder scheint es, als verunmögliche das Kino der Gegenwart alle Überraschungen. Eine Fortsetzung reiht sich an die nächste, ein Franchise-Universum löst das andere ab, und dennoch gibt es sie: die kleinen Kino-Ereignisse. Mark Mylod, der zuvor hauptsächlich im Serien-Betrieb arbeitete, will uns mit „The Menu“ erschrecken – und es gelingt ihm. In einem Nobelrestaurant speisen mehr oder weniger erlesene Gäste exquisite Speisen. Abgeschieden auf einer Insel wird die Kulinarik zelebriert, geradezu rituell und weihevoll. Was die Gäste jedoch zunächst nicht ahnen, stellt sich im Laufe des Menüs heraus: Sie sollen diesen Abend nicht überleben. Das Menü folgt einer tödlichen...

Ep. 80: Ok, es gibt 1 gute Serie: SEVERANCE

Ep. 80: Ok, es gibt 1 gute Serie: SEVERANCE

26m 45s

2022 veröffentlichte Apple-TV eine Serie, die man gesehen haben sollte. Mit guten Kritiken wurde „Severance“ bedacht, aber im permanenten Serien-Hype gehen manche Produktionen, die wirklich herausragend sind, schnell unter. Dabei ist „Severance“, die größtenteils von Ben Stiller realisiert wurde, im höchsten Maße erstaunlich. Selten wurden Karl Marx‘ Thesen zur Entfremdung in einer kapitalistischen Gesellschaft besser veranschaulicht und spürbar. Mit großer Präzision und einem Verständnis davon, was es heißt, etwas Serielles zu produzieren, gelingt es der Serie, beängstigend unheimlich die Arbeitswelt zu charakterisieren und analysieren. Dabei fehlt es nicht an subtilem Humor. Einer der Protagonisten ist Mark, der als Privatmensch in...

Ep. 79: Die rechte Ideologie von BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER – Kritik & Analyse

Ep. 79: Die rechte Ideologie von BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER – Kritik & Analyse

24m 33s

2018 kam „Black Panther“ in die Kinos und erlebte eine eigenartige Rezeption: Linksliberale waren von diesem Film begeistert, aber auch die Neue Rechte feierte die Marvel-Produktion. Ersteres ist leicht zu erklären, da man vor allem in der Kategorie von Repräsentation dachte und die Diversität des Casts lobte. Die Rechten hingegen sahen den Film allegorisch, indem sie in einem Staat wie Wakanda, der sich abschottet, um seinen Reichtum und seine kulturelle Identität zu bewahren, ein Rollenvorbild entdeckten. Nun bringt Ryan Coogler mit „Wakanda Forever“ den zweiten Teil in die Kinos und wieder dürften sich Rechte über den Film, der die Tradition...

Ep. 78: Was macht HASS / LA HAINE so genial?

Ep. 78: Was macht HASS / LA HAINE so genial?

20m 27s

1995 sorgte ein Film weit über die Cineasten-Kreise hinaus für Furore: „La haine“ („Hass“) von Matthieu Kassovitz blickte in völlig neuer Form auf die Aufstände in den Banlieues, jenen Pariser Vorstädten, in denen die Wohnmaschinen nie richtig wohnlich wurden, weil der politische Wille ein anderer ist und sich vor allem in repressiver Weise zeigt. Dieser Film wurde aufgrund rechter Politiker zum Politikum. Vinz, Hubert und Said werden einen Tag durch die Gegen streifen, sogar in die Pariser Innenstadt werden sie vordringen, und doch werden sie dem Teufelskreis aus Gewalt, die immer Gegengewalt erzeugt, nicht entkommen. „La haine“ ist allerdings nicht...

Ep. 77: Warum ich noch immer keine Serien mag: HOUSE OF THE DRAGON

Ep. 77: Warum ich noch immer keine Serien mag: HOUSE OF THE DRAGON

17m 8s

Nun ist die erste Staffel von „House of the Dragon“ komplett ausgestrahlt. Zehn Stunden Game-of-Thrones-Prequel liegen hinter uns, weshalb sich die Frage aufdrängt: Hat es sich gelohnt? Oder ist es eine unheimliche Zeitverschwendung? Vor 8 Jahren erschien auf dem Filmanalyse-YouTube-Kanal ein Video mit dem Titel „Warum ich keine Fernsehserien mag“. Aber sind die darin vorgetragenen Thesen noch immer richtig? Wenn wir „House of the Dragon“ ernst nehmen wollen, sollten wir die Serie mit Shakespeare-Dramen vergleichen, die ebenfalls von Machtkämpfen um die Erbfolge, von gekränkter Eitelkeit, von Ränkespielen und Intrigen erzählen. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der neuen Filmanalyse....

Ep. 76: Woke Kriege gibt es nicht: IM WESTEN NICHTS NEUES (2022) für Netflix verfilmt

Ep. 76: Woke Kriege gibt es nicht: IM WESTEN NICHTS NEUES (2022) für Netflix verfilmt

20m 56s

Zum dritten Mal wurde nun Erich Maria Remarques berühmter Antikriegsroman „Im Westen nichts Neues“ verfilmt. Lewis Milestone’s Adaption von 1930 ist ein Meisterwerk, doch die Neuverfilmung ist dieser Version ebenbürtig – wenngleich Regisseur Edward Berger eine Akzentverschiebung vornimmt, indem er die zähen Friedensverhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich in einigen Szenen schildert. Im Mittelpunkt steht dennoch Paul Bäumer, der zusammen mit seinen Mitschülern, die gerade frisch das Abitur in der Tasche haben, zunächst glaubt, in ein großes Abenteuer zu ziehen, bis der erste Angriff gleich alle Illusionen raubt. Das Grauen des Krieges zeigt Kameramann James Friend in leicht stilisierten und zugleich...

Ep. 75: Das Sündenbock-Prinzip: HALLOWEEN ENDS

Ep. 75: Das Sündenbock-Prinzip: HALLOWEEN ENDS

18m 45s

„Halloween Ends“ – in dem Titel liegt ein Versprechen, das sicherlich irgendwann wieder gebrochen wird. Nun aber endet jedenfalls die neue „Halloween“-Trilogie, während im zweiten Teil „Halloween Kills“ ein wütender Mob durch die Straßen zog, um Michael Myers zu jagen. Laurie (Jamie Lee Curtis) warnte eindringlich vor der Gewalt, die sich gemeinschaftlich entlädt, weil man einen Sündenbock gefunden hat. Dieses Finale greift Regisseur David Gordon Green erst später diskursiv in „Halloween Ends“ auf. Zunächst sehen wir Michael, der zurückgezogen in der Kanalisation haust, jedoch kaum. Er wird zu einer Nebenfigur degradiert, denn er hat einen jungen Doppelgänger: Corey, der als...

Ep. 74: Ist das Kapitalismuskritik? TRIANGLE OF SADNESS – Kritik & Analyse

Ep. 74: Ist das Kapitalismuskritik? TRIANGLE OF SADNESS – Kritik & Analyse

20m 49s

Ruben Östlund wurde für „Triangle of Sadness“ in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Bei der Sichtung des Films ist also Skepsis ein guter Ratgeber. „Eat the rich“ ist ein beliebter Hashtag auf Instagram und Twitter, dazu noch ein pointiertes Zitat von Marx oder – für die ganz Mutigen – von Lenin und schon ist der Kapitalismuskritik Genüge getan. Über weite Strecken verfährt die schwarze Komödie „Triangle of Sadness“ nicht anders. Zwar gelingt es Östlund immer wieder sowohl neue als auch alte Hierarchien offen zu legen und sie aus eigenwilligen Perspektiven zu beleuchten, doch scheitert der Film dabei, den Kapitalismus...