Ep. 44: Weiblicher James Bond? BLACK WIDOW - Kritik & Analyse
Shownotes
Scarlett Johansson verabschiedet sich mit dieser Single-Auskopplung aus dem Marvel-Universum. Zum Glück! Denn Johansson vergeudet in diesem Franchise ihr Talent. Cate Shortland inszeniert mit „Black Widow“ einen düsteren Agentenfilm, der zunächst nicht viel mit dem Superhelden-Kosmos gemein zu haben scheint. Erst im Laufe des Films wird aus dem 130-minütigen Werk ein weiteres Action-Abenteuer, das hoffentlich bald in den Abgrund der Filmgeschichte rutschen wird. Anders, moderner, emanzipatorischer sollte die Titelfigur nun gestaltet werden, was vor allem bedeutet, auf sexy Posen zu verzichten und stattdessen tiefe Einblicke in die Seele zu geben. Familienstreitigkeiten aus den 1990er-Jahren werden neu aufgewärmt, und wieder geht es um eine große Verschwörung mit einem Superschurken, der den Willen der Black Widows steuern kann. Es ist ein ärgerlicher, langweiliger Film. Auch die ironischen Brüche können nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir permanent mit Gefühligkeiten zugeschüttet werden. Das Drehbuch will aus den Figuren und den Zuschauern ein paar abgeschmackte Emotionen pressen. Rührend! Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Podcast!
Literatur: Thomas Frank: „Die schluchzende Supermacht“, Le Monde diplomatique: https://monde-diplomatique.de/artikel… Heike Paul: Amerikanischer Staatsbürgersentimentalismus. Zur Lage der politischen Kultur der USA. Wallstein.
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