Ep. 37: Was Nolan uns sagen will: TENET – Kritik & Analyse
Shownotes
Wir müssen uns Christopher Nolan als einen glücklichen Menschen vorstellen, denn ihm ist etwas ungeheuer Seltenes in Hollywood gelungen: Er hat sich unabhängig gemacht von den Launen und Moden der Kulturindustrie, die in erster Linie das Publikum systematisch unterfordern will. Anspruch gilt heute als Zumutung. „Tenet“ stellt sich dieser bedenklichen Entwicklung in den Weg und setzt auf den denkenden Zuschauer. Schon jetzt lässt sich sagen: Über diesen Film werden wir nicht nur lange reden, und wir werden uns auf ihn in zukünftigen Diskursen beziehen, wenn wir versuchen, die immer näher auf uns zukommenden Konflikte – und uns – zu verstehen. #ChristopherNolan erzählt mit den Mitteln des Agentenfilms – die Bezüge zu James Bond sind unübersehbar – und mit fabelhaften Schauspielern – allen voran: John David Washington, Robert Pattinson und Elizabeth Debicki – eine Geschichte, die keineswegs bloß ein physikalisches Gedankenspiel illustrieren soll, dieser Film handelt vielmehr sehr konkret von uns und vom Klimawandel. Nolan verführt uns dazu, das lineare Denken und Sehen zu verlassen, um Klarheit zu gewinnen und um einen Ausweg zu finden. Dabei knüpft „Tenet“ weniger an #Inception als an #Interstellar an. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Podcast!
Literatur: Elena Esposito: Die Fiktion der wahrscheinlichen Realität. Suhrkamp. Jonathan Franzen: Das Ende vom Ende der Welt. Essays. Rowohlt. Nathaniel Rich: Losing Earth. Rowohlt.
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